katharina baumgart - freischaffende landschaftsarchitektin
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Wallanlagen "Glacis" Torgau
Gartendenkmalpflegerische Rahmenkonzeption


In Zusammenarbeit mit LandschaftsArchitektur Franz - Leipzig.

Die Glacisanlagen entstanden im Laufe des 19. Jahrhundert, als die Garnisonsstadt Torgau ab 1814 unter preußischer Herrschaft stand.
Als Glacis wird das Festungsvorfeld bezeichnet: eine jenseits des Festungsgrabens hergestellte Erdanschüttung, die sich nach der Angriffseite hin allmählich abflacht. Die baulichen Anlagen der Torgauer Festung gehen hingegen auf die Napoleonische Zeit zurück (Bau ab 1811).
Unter Regie des preußischen Kriegsministeriums wurden die Glacisanlagen, in Verbindung mit dem weiteren Ausbau der Festung, reguliert und bepflanzt. Die erste ministerielle Anweisung dazu stammt aus dem Jahre 1817. Im Laufe der Jahre bis zur Aufhebung der Festung im Jahre 1889 wurden die Pflanzungen der Glacisanlagen nach den oft wechselnden Richtlinien aus dem preußischen Kriegsministerium verändert.
Nach Entfestigung der Stadt Torgau im Jahre 1889 gingen die Glacisanlagen an die Stadtgemeinde Torgau über. Diese ließ das Terrain nicht bebauen, sondern legte mit ersten Verbesserungsarbeiten ab dem Jahre 1890 die Grundlage für eine städtische Parkanlage. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wirkte hier der Gartengestalter Paul Lässig, der sich bereits in Magdeburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Namen gemacht hatte.
Die Torgauer Glacisanlagen sind heute als ausgedehnter zentrumsnaher Erholungspark von immenser Bedeutung für die Stadt. Darüber hinaus besitzt das Glacis hohes Potential für die touristische Nutzung.
Auf Grund ihres Artenreichtum in Flora und Fauna gehören die Anlagen zum Landschaftsschutzgebiet "Elbaue Torgau" und u. a. zum FFH-Gebiet "Elbtal zwischen Mühlberg und Greudnitz" (Nr. 4342-30).

Objekt: Glacisanlagen Torgau
Auftraggeber: Stadt Torgau, Baudezernat
Bearbeitungszeitraum: 2004 bis 2006
(Bestandkartierung, Denkmalpflegerische Analyse und Rahmenkonzeption) Siehe auch unter: www.la-franz.de